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Rosenkongress 2010 – Villingen-Schwenningen

Reflexionen einer zweitägigen Teilnahme beim Rosenkongress 2010 in Villingen-Schwenningen

Nach zweieinhalbstündiger Anfahrt Parken unter dem Tagungslokal, wenige Schritte bis in die sog. Tonhalle. Rosenhochstämmchen im Eingangsbereich, dann das Tagungsbüro, sachlich und schnell sind die notwendigen Unterlagen ausgehändigt, dazu für die Damen eine rote Rose die sich beim Entblättern als leichtes Täschchen zeigt, für den Herrn ein Vorzugs-Parkticket. Der Vorraum mit Stehtischen sowie alle Tische im Sitzungsraum einheitlich mit Schnittrosen dekoriert – tausende Rosen, die die Villinger Rosenfreunde direkt aus der Wetterau hierher transportierten.

Freitag, 2.Juli – 23. Kasseler Rundgespräch

Sehr unterschiedliche Referate gaben wohl jeder Interessenlage nötige Information, wodurch das Zuhören außerdem nicht langweilig werden konnte.

Zwei Vorträge im Aufbau dadurch ähnlich, dass die Veränderungen innerhalb der Gartensaison präzise in Wort und Bild in mehreren Stufen geschildert wurden: Gerlinde Sachs über Kombination von Rosen und Stauden – Über die Königin der Blumen und ihren Hofstaat und Bernd Weigel  Anmerkungen zur Gestaltung von Rosengärten; der treffendere Titel wäre wohl gewesen: Planung, Ausführung und Bewuchsnachweis eines Stadtgartens auf  weniger als 200 Quadratmetern bei gleichzeitig steilem Geländeabtrag zur Belichtung einer Souterrainwohnung. Das sind Gartenplanungen, wovor  Gartengestalter in der Regel kapitulieren, Bernd Weigel kann es, auch mit Rosen!

Zum Thema Gestaltungsmöglichkeiten im Rosengarten zählte  ebenso das bereits bekannte Thema Rosen und Clematis – Ein ideales Gespann, vorgetragen von Mario Moser;

Über allgemein verständlich etwas hinausgehend Prof. Spethmann mit Bodenmüdigkeit. Ein wohl alle interessierendes Thema. Trotzdem, „durch Bodenmüdigkeit wird der Hobbygärtner anders als der Erwerbsgärtner  nicht ruiniert“! Lediglich ist mit „Minderwachstum, nicht mit Absterben“ der Rose zu rechnen. Es folgte eine Zusammenfassung der bis heute bekannten Beobachtungen. Fassbare Ursachen kennt man noch nicht, denn so lange innerhalb der Rosenarten  sich widersprechende Ergebnisse zeigen, ist man meilenweit von gezielten Gegenmaßnahmen entfernt. Sichere „Ergebnisse werden in Jahrzehnten erwartet“, und deshalb liebe Rosenfreunde, koffert bei wiederholter Rosenbepflanzung das Pflanzloch weiterhin tief aus, füllt es mit unbelasteter Erde und freut euch über eure erbrachte körperliche Leistung.

Das allgemein bekanntere Thema von Erwin Kuhn Winterhärte bei Strauch- und Kletterrosen ist, betrachtet man es genau, ähnlich wie die Bodenmüdigkeit gelagert, doch geht es hier „nur“ um Rosen, nicht um Obstgehölze etc. Somit kann sich hier nur die Gilde der Roseninteressierten durch stärkeres Engagement einer brauchbaren Lösung annähern.

Katrin Uter ließ mit Rosen und Menschen – Für Hedi Grimm, die in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre wohl bei der  Mehrzahl der Anwesenden eine Seite des Erinnerns, des eigenen Miterlebens und der menschlichen Wärme schwingen; gleichzeitig eine Referenz an Eilike Vemmer, die bzgl. Rosen so aktive Tochter. – Eine gekürzte Fassung kann ich mir als ständigen Vorspann in den Kompendien sehr gut vorstellen!

Mit dem Alternativprogramm ging es mit verschiedenen Führungen durch Villingen oder ins Schwenninger Moos oder in den Privatgarten Kuhn.

Wer wollte, abends Konzert im Franziskaner Konzerthaus. – Da wir auswärts nächtigten, ging es für uns durch die Innenstadt zum Franziskaner – Rosenschmuck schauen. Auf dem Vorplatz der Brunnen mit Rosengirlanden herausgeputzt, seitlich eine scheinbar frei hängende große Rosenkugel. Im Franziskaner, einer ehemaligen Klosterkirche, die Überraschung: Rosendekorationen in überreicher Fülle und Variation, einmalig in der blumenbinderischen Kunst, ein „Rosenkonzert der besonderen Art“, bereits vor Der Rose Pilgerfahrt von R. Schumann.

Samstag, 3.Juli – Jahreshauptversammlung

Heute die gesetzlich für jeden Verein vorgeschriebene Jahresversammlung. Nur wenige Minuten vor Beginn die Ulmer Rosenfreunde, teils mit Pkw, die Mehrzahl gemeinsam mit Bus angereist, in Summe nun 19 Personen aus Ulm. Pünktlich und straff organisiert wie am Vortag lief das Programm ab. Entlastung des Vorstands, Wahl der neu zu besetzenden Posten, alles bekannte Vorgehen. Dann Satzungsänderung, Anpassen an gesetzliche Vorgaben, z. B. ist der Schatzmeister automatisch Vorstandsmitglied; nicht akzeptiert wird eine Kassenprüfung durch nur eine Person; Mittelverwendung die den satzungsgemäßen Bestimmungen widersprechen führen zur Aberkennung der steuerlich begünstigten Gemeinnützigkeit. – Ein ausführlicher Bericht des Sitzungsverlaufs erfolgt wohl wie üblich im Rosenbogen.

Der Nachmittag nach der Jahreshauptversammlung

Geschickt arrangiert brachte der Bus die Ulmer Rosenfreunde in den Garten Kuhn – sozusagen in einer Pause, in der dieser Garten allen anderen Kongressteilnehmern nicht offen stand! Ein Gläschen kühler Rosensekt, eine lächelnde Gastgeberin, 30 Grad im Schatten, und wir flossen alle dahin. Der Garten…..oder waren wir in mehreren Gärten? Hier muss man  Gartenzimmer nicht herbeireden, hier sind sie spürbar. Und bei der derzeitigen Blütenfülle war von den durch den Hausherrn so sehr beklagten Frostschäden  (s. zitierter Vortrag) nichts mehr zu spüren. Frau und Herr Kuhn, uns hat Ihr Garten außerordentlich gut gefallen!! Danke, dass Sie uns diese Zeitspanne in diesem Paradies gegeben haben!

„Organisation ist alles“ könnte Frau Haller gedacht haben: Per Bus zur Landesgartenschau mit Rosentaufe – wir sind wieder voll im Kongressprogramm. Davor noch etwas Bummel im LG-Gelände, wenn auch Hitze und geschotterte Wege unsere sonst flotten Schritte deutlich hemmen. Das Auge findet im Gelände recht wenig Gärtnerisches, eher schon Gebirgiges, so wie Herr Weigel es, bezogen auf einige Gärten, zu Beginn seines Referates formulierte „moderne Steinzeit…..ich bin entsetzt“ – dem schließe ich mich an … Garten aus grauem Schiefer, Bächlein aus blauem Glasbruch eingefügt – ich füge noch „entartet“ hinzu.

Doch dann verklären sich die Blicke, eine echte Rosenkönigin,  aus Bad Nauheim ausgeliehen. Taufe mit Neckarwasser, nur meine Gedanken sagen Champagner – der Gaumen bleibt trocken – 30 Grad im Schatten. Neben der Rosenkönigin mit ihren beiden Prinzessinnen stehen nun im klassischen Rot leuchtend die Black Forest Rose von Rosenzüchter Kordes. Später, an der Haltestelle des Linienbusses (meine Frau und ich werden noch 2 ½ Stunden mit dem Pkw heimwärts fahren) werden die ersten Black Forest Rosen eng umschlungen getragen…..sind wohl Rosenfreundinnen, das Bild kenne ich!

Eines wissen wir nun: Teilnahme am Rosenkongress ist Erlebnis und Bereicherung, Kontaktpflege und Abwechslung für unsere um den persönlichen Garten kreisenden Gedanken.

Text und Bilder: Sinnecker

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Rosenkongress 2014 – Zweibrücken

Das zweite Halbjahr 2014 verlief anders als geplant, so dass erst jetzt, kurz vor Jahresende, der Bericht zum Rosenkongress 2014 Zweibrücken von mir erstellt werden konnte.

Wie bei früheren Kongressen, war auch in diesem Jahr das Besichtigungsprogramm umfangreich, und somit galt es, von mehreren Teilnehmern speziell Fotobeiträge einzuholen: Nicole Haas und Werner Rahm vielen Dank für die Beiträge!

Donnerstag, 19.6.

Früh angereist, widmeten wir uns den Rosendörfern, die in „Rosengärten in Deutschland“, S.149 ff. aufgeführt sind. Ihr Auffinden vor Ort war schwierig, da einerseits im Buch nicht angegeben, andererseits waren auch in den Ortschaften kaum bis keine Hinweise zu finden; Nachfragen war angesagt.

Rosengarten Stennweiler

Auf 3.000qm stehen 2000 Rosen, eine Anlage in gepflegtem Zustand, der Sonne leicht zugeneigt. Der tolle Pflegezustand und die Vielzahl der Rosen hätten ein schmeichelhafteres Arrangement als diese „preußische Beetausrichtung“ verdient.

Rosengarten Welschbach

Gefragt, gefunden und angenehm überrascht. Auf einem großzügigen Areal (4500 qm) mit wunderschönem Blick in die Landschaft stehen 3.000 Rosen in bestem Pflegezustand. Und für uns Gäste Tafeln mit wichtigen Daten zu den aufgepflanzten Rosen. Die „Gartenaktivisten“ waren anwesend und gaben hilfreich Auskunft. (Entgegen Buch nicht frei zugänglich)

Rosengarten Wemmetsweiler

Wiederum nach Befragen leitete man uns durch Vorausfahren zum Rosengarten mit Minigolf. Ein der Talenge geschuldeter schmaler Gartenstreifen, so dass man die 3.300 qm und die darauf stehenden 3500 Rosen nicht  wirklich erfassen konnte. Ob nun die mehrfach halbleeren oder „überwachsenen“ Beete, wir hätten diesen Garten nicht empfohlen.

Noch ist Donnerstag, 19.6.

Schnell ins Tagungsbüro, Namensschilder, gebuchte Teilnahmescheine, diverse Informationsunterlagen und zur Begrüßung ein Röschen … von jetzt an sind wir „rundum-versorgt“ – wir haben die Teilnahmepunkte ja selber ausgewählt …!

Abends Empfang durch den Oberbürgermeister im Herzoglichen Schloss.

Der erste Überblick über die Teilnehmer, bekannte Gesichter, erste kurze Gespräche.– Mit einem kleinem Spaziergang erreichen wir die Festhalle. Einleitend zum Pfälzer Abend ein Vortrag zur Geschichte Zweibrückens: Entstehung und insbesondere das Auf und Ab dieser Stadt durch Krieg und Frieden. – Mit Saumagen und viel Vorgetragenem in pfälzischem Dialekt nahm der Abend seinen Verlauf.

Freitag, 20.6.

Beginn für uns mit Stadtführung und anschließendem Besuch der Bibliotheca Bipontina, der ehemals fürstlichen geisteswissenschaftlichen und regionalliterarischen Sammlung. Präsentiert wird eine unseres Erachtens einmalige Zusammenstellung von Bucheinbänden, bei denen Buchdeckel, Vorsatzblätter oder auch das fliegende Blatt  florale, insbesondere aber Rosenmotive in gezeichneter, in Papier oder in Leder geprägter und bemalter  Art zeigen. Einmalig in der Darstellung, sehr umfangreich, weil über einen weiten Zeitraum reichend, und excellent von Dr. Sigrid Hubert-Reichling vorgetragen.

Während wir nach dem Mittagsimbiss den Zweibrücker „Jubiläumsgarten“ aufsuchen, zieht es andere Teilnehmer in Privatgärten:

Privatgarten Rücker

„Das wildromantische Steinbruchgelände, später landwirtschaftlich umgenutzt, wuchs nach und nach zu einem Traumgarten … „ (H.Stauch)

Privatgarten Damm

Ein in der Anlage fantasiereicher Garten zeigt die Verwirklichung außergewöhnlicher Ideen, oftmals erzwungen durch die Tatsache, dass sich der Garten auf einem ehemaligen Bunkergelände befindet. (nach H.Stauch)

19 Uhr sind wir Gäste beim Jubiläumsabend „100 Jahre Rosengarten Zweibrücken“.

Der Festakt im Rosengarten wartet auf mit konzertantem Spiel, natürlich Glückwunschreden, einer Rosentaufe durch Gräfin Bernadotte. Getauft wird eine stark duftende Edelrose auf den Namen ‚Belle de Deux-Ponts’, offensichtlich ein „Spättäufling“, denn es steht bereits ein größeres bepflanztes Rondell blühender Rosen zur Taufe bereit. Die 100 Jahre zurück liegende Gründung des Rosengartens wird uns durch eine historische Modenschau im Jugendstil verdeutlicht. – Ein üppiges Büffet folgt, und bei fortschreitender Dämmerung und einem Schluck Wein inmitten der vielen Rosen kommt das Gefühl von unerhörtem Luxus auf.

Samstag, 21.6.

Jahreshauptversammlung: Bitte lesen Sie den Bericht im „Rosenbogen“  III/2014.

Für uns folgt danach der Ausflug in die „Gärten der Fayencerie“ in Sarreguemines/F. Ein Industrieareal, ehemalige Porzellanmanufaktur, in seinem als Museum gezeigten Manufakturbereich durchaus „museal“ wirkend. Jedoch das Besondere für Gartenfreunde, die verbliebenen Mauerruinen, die diversen abgelegten Mahlsteine, Vorrichtungsteile und auch die Schutthügel der Fehlbrände sind in die Gestaltung der Parkanlage einbezogen. Diese Relikte des vergangenen Produktionsbetriebes erforderten beim Gestalten der Gartenanlage ein Denken in Richtung „Überwachsen von Ruinen“ … wie wird es in einigen oder gar vielen Jahren aussehen? – Schauen Sie die Bilder!

Alternativ kann innerhalb des Neunkirchner Rosenkreises der Rosengarten Finkenrech aufgesucht werden.

Es folgt der Festabend der GRF

Das Foyer ein Blumenmeer, geschmückt von Künstlerhand. Und auf der Galerie eine Ausstellung von Rosen in Patchwork- und Quilt-Technik.

Im Saal Musik, Drei-Gänge-Menü. Als Einlage eine siebenköpfige Spielgruppe „Bouquet Fantastique“. Wie schon der Name sagt, ein fantastisches Kleiderspiel –  „Visionäre Spiel-Szenen mit Fotopapierkleidern …“ – begleitet von einer Querflötistin. Begeisterung allenthalben!

Sonntag, 22.6.

Abreisetag, und doch voller Angebote:

Wir ließen uns durch das Gartendenkmal Tschifflick führen, ehem. ein Lustschlösschen mit ausgedehnten Gartenanlagen, erbaut im Auftrag des Polenkönigs Stanislaus Leszczynski. Erhalten sind Reste der Außenanlage.

Eine literarisch-historische Führung im Wildrosengarten bildete für uns den Abschluß. Wegen der anstehenden Rückreise fehlte uns die Zeit, diesen Garten zur Gänze zu erkunden – schade.

Resümee:

Von allen Helfern wurde viel geleistet, ein so umfangreiches Programmangebot aufzubieten … und es klappte! – Die Teilnahme hat sich wirklich gelohnt!

Text: W. Sinnecker
Bilder: Nicole Haas, Werner Rahm und W. Sinnecker

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Rosenkongress 2013 – Forst (Lausitz)

Jahresveranstaltung „Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V. (GRF)“ 2013 in Forst (Lausitz)

Deutsche Rosenschau ForstAuch ich gebe zu, bei der Ankündigung „Rosenkongress in Forst, im Ostdeutschen Rosengarten“, erst einmal gestutzt zu haben, wo – warum dort –Ostdeutscher Rosengarten – was gibt es dort noch … ?

Das Rosarium Ostdeutscher Rosengarten feiert in 2013 sein 100-jähriges Bestehen. Der VDR (heute GRF) übernahm seinerzeit den „Ehrenschutz des /vom VDR so genannten/ Ostdeutschen Rosengarten“. Dieser Name blieb bis heute erhalten. Erhalten blieb in der Forster Bevölkerung ganz offensichtlich über diese gesamten 100 Jahre der Wille zum Erhalt dieses im Jugendstil angelegten Rosengartens, auch während der vielen DDR-Jahre. Statt eines Freundeskreises gibt es einen sehr aktiven Förderverein.

Als herausragendes Veranstaltungsereignis muss neben dem „politisch-öffentlichen“ Auftritt von Ministerpräsident Matthias Platzek und Bundesministerin Ilse Aigner das  Wiederaufleben der Rosenschauen genannt werden. Diese gab es erstmals 1913 in Forst (Lausitz), 1925 in Mainz, 1928 in Mönchengladbach usw., und dann letztmals 1938 wieder in Forst (Lausitz); es folgte der Weltkrieg mit der nachfolgenden Unterbrechung dieser Rosenschauen bis ins Jahr 2013.

Anmerkung:

Lt. GRF-Geschäftsführung Fr. Gottschall ist die Ausführung „Rosenschauen“ nicht korrekt; der Ablauf sei folgender:

913 war in Forst keine Deutsche Rosenschau, sondern eine RUGA (eine Rosen- und Gartenbauausstellung). Die erste sogenannte Deutsche Rosenschau fand 1925 in Mainz statt. Der VDR selbst veranstaltete 1891 in Trier seine erste Rosenausstellung, die man damals Allgemeine Deutsche Rosenausstellung nannte, 1893 die zweite in Lübeck etc. Vorher fanden bereits Rosenausstellungen oder Rosenschauen im Rahmen von Gartenbauausstellungen statt.

Rosenkongress 2013Nach dem Zweiten Weltkrieg fand bereits 1956 schon wieder die erste Deutsche Rosenschau in Kaiserslautern statt. [ … ] War es doch von Anfang an seit 1883 in den Statuten verankert, dass der Verein Rosenschauen abhalten solle.

Die Festveranstaltung wurde von dem Philharmonischen Orchester und dem Opernchor des Staatstheaters Cottbus musikalisch umrahmt. Im Anschluss die obligatorische Rosentaufe: „Gräfin von Brühl“ ist die mit Neiße-Wasser Getaufte, eine unserem „Goldspatz“ nicht unähnliche Rose. Mit getauft „Graf Brühl“, beide von BKN Strobel; www.bkn.de.

Anderntags, bei der offiziellen Eröffnung, wurden die Zuschauer mit einem gekonnten Reigen historischer Spielszenen und Einlagen über die einhundert Jahre von 1913 bis ins Jahr 2013 geführt. – Ob anschließend eine Mittagpause in den Restaurationen des Parks oder vielleicht doch die Schnittrosenausstellung, dekoriert mit Meißener Porzellan, aufzusuchen, eine Entscheidung nach eigenem Geschmack.

Der Rosenkongress der GRF war innerhalb der 100-Jahrfeier eine Veranstaltung von mehreren; wir waren sozusagen in die Geschehnisse der offiziellen Feierlichkeiten eingebunden. Lediglich die Hauptversammlung der Gesellschaft fand außerhalb des Rosengartens statt. (Einen Bericht des Verlaufs der Hauptversammlung entnehmen Sie bitte dem offiziellen Protokoll, demnächst im Rosenbogen.)

Zwischen all diesen Feierlichkeiten war ausreichend Zeit zum Bummeln und Schauen in dem wunderbaren Jugendstil-Rosengarten (rd. 15ha): Jubiläumsgarten, Garten der Düfte, Zwergbengalrosengarten, Neuheitengarten mit Kaskadenbrunnen und, und, und, … man traf sich immer wieder, fachsimpelte, plauderte, und alles bei herrlichstem Sonnenschein. Die nachfolgenden Bilder zeigen den Garten, wenn auch mit nur wenigen blühenden Rosen, liegt Forst doch rund 600 Kilometer östlicher als unsere Region Ulm – Ostalb.

Beeinträchtigt war lediglich die geplante Kahnfahrt auf den Spreekanälen, Fließe genannt, da Hochwasser diese nicht zugelassen hat.

Abschluss und wohl auch Höhepunkt dann der Besuch mit Führung in Schloss und Park Branitz, dem Geburtsort und auch Alterssitz von Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871). In zwei qualitätsvollen Führungen (Schloss –  Park) waren dann Details aus dem Leben dieses exzentrischen und gleichermaßen vielseitig begabten Weltreisenden, Literaten und Gartenplaners zu erfahren. Der Park von Schloss Branitz, ein Landschaftspark, der selbst im unmittelbaren Umfeld des Schlossgebäudes nur wenige Rosen zeigt. 1866 schreibt der Fürst „… denn Rosen sind bis jetzt noch unsre schwache Seite, weil bisher kein Branitzer Gärtner viel davon verstanden hat.“ So beschränkt sich der Einsatz von Rosen auf ein im Pleasureground befindliches kleineres ovales Beet mit Hochstammrosen (erst kürzlich nach historischem Vorbild wieder angelegt), die Rosenlaube, umrankt mit Kletterrosen und der Büste seiner Geliebten, der Sopranistin Henriette Sontag, und den im Osten vom Schloss befindlichen Rosenhügel. Dieser ist von oben nach unten bepflanzt mit: „Rose de Resht“ dam., „Jacques Cartier“ dam., „Rose du Roi“ portl., „Portland“ portl., „Mme. Knorr“ portl., „Comte de Chamboard“ portl., „Enfant de France“ rem., „Alfred Dalmas“ musc.. – Weitere, während der Pückler-Zeit angeschaffte Rosen, sind vom Parkleiter Claudius Wecke, Fürst-Pückler-Park-Branitz, unter www.gartenfestival.de zu erfahren.

Ein gemeinsames Mittagsmahl im Parkrestaurant, Abschlussworte durch unseren GRF-Vizepräsidenten Herbert Gömmel, dann ging es für fast alle zum Bahnhof in Cottbus. In Cottbus hatten ohnehin einige Teilnehmer genächtigt, war doch manchen das Hotelangebot in Forst zu abseits gelegen.

Da wir zusätzlich einige Tage vor und nach dem Rosenkongress in Forst weilten, um das Sehenswerte der Lausitz kennen zu lernen – immerhin hat die Anfahrt 650 km betragen – , fand unsere ganz private Kahnfahrt durch den Spreewald dann doch noch statt.

Von den von uns, aber auch verschiedentlich von anderen Kongressteilnehmern durch einen zusätzlichen Tag aufgesuchten Garten-Höhepunkten im Umkreis von etwa 20 km von Forst (Lausitz) sind zu nennen:

Pückler-Park Muskau mit inzwischen wieder errichtetem Schloss. Von P. als erste seiner Parkanlagen ausgeführt. Lage beiderseits der Neiße; 830 Hektar; UNESCO-Weltkulturerbe www.muskauer-park.de.

Rhododendronpark Kromlau, 160 Hektar. … einer der größten und ältesten Rhododendrongärten Deutschlands www.kromlau-online.de.

Wenige Kilometer östlich von Forst, auf polnischer Seite, liegt die ehem. Herrschaft Graf Brühl’s, im ehem. Forst-Pförten, zu finden unter Brody. Die Gesamtanlage zeigt noch markante Nachkriegseinwirkungen und kann unter „Höhepunkten“ nur sehr eingeschränkt genannt werden.

Kloster Neuzelle mit seinem noch heute rein barocken Klostergarten.

Einmalig in Europa, der Findlingspark Nochten, 2000 – 2003 entstanden. Etwa 6000 Findlinge aus der letzten Eiszeit, in den Braunkohletagebauen der Lausitz freigelegt, sind hier in einem großflächig angelegten Landschaftsgarten von 20 Hektar präsentiert. Gute Erklärungstafeln geben Auskunft über Steine und Stauden bis Gehölz. www.findlingspark-nochten.de.

Text: W. Sinnecker
Bilder: 41, 42, 43 Walter Rahm übrige W. Sinnecker

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Rosenkongresse – Mitgliederversammlungen der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e. V.

Jährlich findet eine Mitgliederversammlung der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e. V. statt, die jedes Jahr in einem Rosenkongress integriert ist. Die Ausrichtung des gesamtdeutschen Rosenkongresses vergibt die Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e. V. jedes Jahr an einen anderen Freundeskreis des eigenen Vereins.

Der viertägige Rosenkongress bietet neben der Mitgliederversammlung weitere interessante Veranstaltungen für die Rosenfreunde. Auf unserer Seite berichten wir ausführlich über die Rosenkongresse seit 2010.

Rosenkongress 2014 in Zweibrücken

Rosenkongress Zweibrücken
>> Zum Bericht Rosenkongress 2014 – Zweibrücken

Rosenkongress 2013 – Forst (Lausitz)

Rosenkongress 2013
>> Zum Bericht Rosenkongress 2013 – Forst (Lausitz)

Rosenkongress 2012 in Erfurt

>> Zum Bericht Rosenkongress 2012 – Erfurt

Rosenkongress 2011 in Ulm

>> Zum Bericht Rosenkongress 2011 – Ulm

Rosenkongress 2010 in Villingen-Schwenningen

>> Zum Bericht Rosenkongress 2010 – Villingen-Schwenningen
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Rosenkongress 2012 – Erfurt

Jahresveranstaltung „Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e. V. (GRF)“ in Erfurt

Erfreut, wie ein „junger“ Freundeskreis den Rosenkongreß ausrichtet, aber auch erstaunt, dass Freundeskreise mit 19 Personen anreisen – so starten wir in die Kongresstage. Wir erleben Erfurt zum fünften Mal. Erleben im wahrsten Sinn des Wortes, denn beim fünften Besuch nach der Wende lässt sich erkennen, welche Anstrengungen und welche Leistung die Erfurter erbracht haben. Wir erleben eine pulsierende Innenstadt, abermals verschönerte historische Straßen und Gassen, eine beinahe Weltsensation eines historisch-jüdischen Stadtviertels mit Mikwe, alter Synagoge und dem Erfurter Schatz von rd. 3,5 kg Edelmetall inklusiv eines Hochzeitsrings aus vormals jüdischem Besitz … da winkt bereits das UNESCO-Welterbe.

Der Eröffnungsabend vom Rosenkongress Erfurt

Eröffnungsabend: Wir versammeln uns in der im 13. Jh. erbauten Basilika des Augustinerklosters. 1505 wurde hier Martin Luther zum Mönch geweiht; der Glasfensterzyklus zeigt noch heute die Lutherrose. Grußworte der Kirchenleitung, des Oberbürgermeisters, dazwischen Orgelspiel, anschließend Sektempfang im gotischen Kreuzgang, der nur zu besonderen Anlässen geöffnet wird; Abendsonne, ein Rosenstrauch, sparsam, doch wirkungsvoll.20 Uhr, der Stadbummel mit kostümierten Stadtführern beginnt, anschließend Einkehr zum vorbestellten Abendessen … Thüringer Brätl mit Kartoffelsalat. Mit neuen Gesprächspartnern wurde es beinahe Mitternacht.

Freitag – Sitzung oder Themenführung?

Freitag, 29.Juni: Während Freundeskreisleiter/innen bei den Sitzungen Interessenvertretung der Mitglieder praktizieren, können die übrigen Teilnehmer andere Programmpunkte wahrnehmen: Themenführungen zu Bach, Luther oder Besuch und Führung in der ehem. Fachschule für Gartenbau. Am Nachmittag haben wir uns für die Gartenwelt egapark entschieden. Eine Rose wird auf den Namen „Schöne Erfurterin“ getauft; Austin-like, zart rosa, gut duftend, doch durch die etwa 30°C etwas schlapp wirkend – schade; ihr erster Auftritt könnte stärker sein. Unsere Schlappheit wird mit einem Glas kühler Rosenbowle ausgeglichen, und anschließend werden wir von Gartenbaufachkräften durch den Park geführt. Abschluß des Tages im ega-Park bei vorbereiteten Getränken und Thüringer Bratwurst … und da blieben wir mit andern Rosenfreunden debattierend lange sitzen … dann die Frage “werden wir noch heraus gelassen?“.

Hauptversammlung beim Rosenkongress

Samstag, 30.Juni: Hauptversammlung, Augustinerkloster, Sitzungssaal in einem in neutralem Stil an die ehemals bombengeschädigte Klosteranlage angebauten Gebäudeteil … Klimaanlage. Das Protokoll zum Sitzungsverlauf erscheint im Rosenbogen, deshalb hier nur die persönliche Anmerkung: Das jährliche Bedauern rückgängiger Migliederzahlen und demzufolge geringerer Finanzmittel erfordert Ideen zur Gegensteuerung. Davon war nichts zu spüren … und leider ist bei interessanten Diskussionsbeiträgen die Versammlungszeit immer zu kurz.

Schade, dass wir wegen eines Termins im Remstal bei den Ausfahrten nach Bad Langensalza (s. Link) und Sangerhausen nicht dabei sein konnten. Trotzdem, es zeigte sich für uns wieder einmal, Rosenkongresse sind Höhepunkte des Rosenjahres und unbedingt besuchenswert (s. Beitrag GRF-Forum). Bleibt unbedingt zu sagen: Freundeskreisleiterin Andrea Thielken mit ihrer kleinen Schar Rosenfreunde hat mit Unterstützung der Geschäftsstelle Baden-Baden Großartiges geleistet!

Links zu weiteren Berichten in Zeitung und im GRF-Forum:

Artikel: „Schöne Erfurterin“: Viel beachtete Rosentaufe im Egapark
Artikel: Ehrennadel für die Rosenstädter
Forum: Beitrag zum Rosenkongress 2012

Bilder zum Rosenkongress Erfurt

Altstadtgasse
Anger
Kirche Augustinerkloster
Hist. Glasfenster
Luther-Rose
Augustinerkloster Kreuzgang
Beginn Stadtfuehrung
Kraemerbruecke
Hl. Elisabeth vor Kraemerbruecke
Dom-Portal
Renaissance am Fischmarkt
Kaufmannskirche
Predigerkirche
Wo Luther 11 Jahre lebte
ega-Park
ega-DDR Rosengarten
Rosentaufe
Rosenkoenigin, Zuechter
Schoene Erfurterin
FK-Leiterin, Ega-Direktor

Bilder und Text: W. + Chr. Sinnecker
Der Rosenkongress 2011 fand in Ulm statt.

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Rosenkongress 2011 – Ulm

Jahresveranstaltung „Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e. V. (GRF)“, 76530 Baden Baden

Sie haben noch nie an einem Rosenkongress teilgenommen? Dann lesen Sie hier, warum wir zusammenkommen, wer teilnehmen kann, und welche frei wählbaren Begleitveranstaltungen auf Sie warten.

Wahre Rosenfreunde sind süchtig nach Rosen, ihrer Schönheit, Herkunft, Vielfalt und mitunter auch nach Überwindung so mancher Pflegeschwierigkeit. Und genau so gibt es auch die Kongress-Süchtigen und die -abstinenzler; Erstere sind in jedem Jahr dabei, Letzteren graut es schon bei dem Wort Kongress oder Versammlung, sie wehren ab.

Wir Rosenfreunde tun nur das, was der Gesetzgeber jedem Verein vorschreibt: Einmal im Jahr muss eine Mitgliederversammlung abgehalten werden, damit jedes Mitglied seine Meinung einbringen kann. Besprochen werden z. B. die Regularien des Vereins, Absichten künftiger Betätigungen und natürlich wird auch über das dem Verein zur Verfügung stehende Geld verhandelt. – Alle Themen sind im Regelfall in wenigen Stunden erschöpfend behandelt … und was dann?

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