Gartenreise nach Norditalien 9. bis 14. September 2018

Rosenfreunde Ulm und Staudenfreunde Ostalb

Sonntag, 9. September 2018

Bei bestem Sommerwetter und gut gelaunt starten die Rosenfreunde Ulm und die Staudenfreunde Ostalb an diesem Sonntagmorgen zu ihrer Mehrtagesreise Richtung Süden.
Schon zur Mittagszeit erreichten wir unser erstes Ziel, die Gärten von Schloss Trautmannsdorff oberhalb von Meran. Von vier Rund- und drei Panoramawegen werden über achtzig Gartenlandschaften erschlossen. Man konnte durch Wald- und Wassergärten, vorbei am japanischen Garten und durch Kakteen- und Sukkulentenbereiche spazieren, oder von großen Aussichtsterrassen den Blick über Wein- und Olivenkulturen bis weit in die Südtiroler Landschaft schweifen lassen.
Das Schloss selbst hatte auch schon Kaiserin Sissi als Erholungsort gedient und man konnte die restaurierten Räumlichkeiten bewundern oder sich in einer Ausstellung über den Tourismus in Südtirol informieren.
Schon hier sammelten wir die ersten wundervollen Gartenbilder und nach einem ausgiebigen Aufenthalt setzten wir unsere Fahrt Richtung Gardasee fort, wo wir am Abend unser Hotel bei Verona bezogen.

Montag, 10. September 2018
Heute führte unser erster Gartenbesuch direkt nach Verona, wo wir den Gardino Gusti besichtigten. Um das Palazzo Gusti fügt sich einer der schönsten Renaissancegärten Italiens, der von seinen Terrassen auch einen herrlichen Blick über die Stadt ermöglichte. Wie für Gärten der Renaissance üblich, stellt er die Idealvorstellung von Landvilla und Garten als Refugium dar. Keine opulenten Pflanzenarrangements stören die Ruhe, sondern Wasserspiele und ruhige Grüntöne sollen dem Menschen zur Erholung dienen.

Von hier ging es weiter zur Villa Mosconi Bertani inmitten des Weinanbaugebietes Valpolicella.

Dort wurden wir von einer sehr netten Führerin empfangen, die uns durch die Villa, den dazugehörigen Garten und den Weinkeller begleitete. Wir erfuhren viel über diese Weinbauregion, über die Familien Mosconi und Bertani und durften zum Schluss bei einer Weinprobe auch die Weine des Weingutes probieren. Dazu gab es Schinken und Käse und wir alle ließen uns gerne verwöhnen.

So gestärkt ging es am Nachmittag zum Privatgarten der Familie Biasi in Pesina. Der Hausherr empfing uns vor seinem ca.16 000 qm großen Anwesen und führte uns gut gelaunt durch die Gartenanlage, die schon in dritter Generation von seiner Familie gepflegt wird. Wir kamen aus dem Staunen kaum heraus, bewunderten die Kameliensammlung und die Unzahl von verschiedenen Zitrusgewächsen und auch sonst bot der Garten herrliche Pflanzenschätze. Der Hausherr kannte all seine Pflanzen mit Vornamen und wusste manche Anekdote zu erzählen, so dass die Zeit wie im Fluge verging und wir Abschied nehmen mussten.

Dienstag, 11. September 2018
Der heutige Vormittag gehörte ganz der Stadt Verona. Als wir dort ankamen, stiegen unsere beiden einheimischen Reiseführer in den Bus ein und so lernten wir die Stadt zuerst vom Bus aus kennen. Dann ging es in zwei Gruppen zu Fuß weiter, wobei wir uns hauptsächlich auf die Altstadt und ihre Geschichte konzentrierten. Wir besuchten natürlich den berühmten Balkon, auf dem Julia gestanden haben soll, und auch ein Blick auf die Arena durfte nicht fehlen.
Im Anschluss an die Stadtführung hatten wir noch genügend Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden oder sich gemütlich in eines der vielen Cafés zu setzen und einen Imbiss zu genießen.

Es ging weiter in den Parco Giardino Sigurtá, mit seinen 60 Hektar der größte Flächenpark auf unserem Programm. Es ist kaum möglich, das ganze Gelände zu Fuß zu erkunden, aber es gab einen kleinen Zug, mit dem man sich einen Überblick verschaffen konnte. Manche nützten aber auch das Angebot, sich ein Fahrrad oder ein Golfcart zu mieten und damit auf eigene Faust den großräumigen Park zu durchstreifen. Auf jeden Fall gab es in dem riesigen Park viel zu sehen, aber man fand auch stille Plätzchen, wo man sich vom Trubel und der Hitze des Tages erholen konnte.

Mittwoch, 12. September 2018
Schon früh machten wir uns heute auf den Weg an den Gardasee. Als erstes fuhren wir nach Gardone, um dort einen Garten zu besichtigen, den einst André Heller konzipiert hatte. Heute gehört der Garten einer Stiftung, aber überall ist der Geist des Künstlers zu spüren. André Heller hatte den Garten 1988 gekauft und die schon vorhandene Pflanzenpracht mit Kunstwerken ergänzt. So entstand eine ganz besondere Gartenkomposition, die alle Sinne anspricht.

Im Anschluss ging des an den Hafen von Gardone, wo wir schon bald von einem Wassertaxi abgeholt wurden, das uns zur Isola del Garda brachte. Diese kleine Insel befindet sich im Besitz der Grafenfamilie Cavazza, die auch heute noch das in neugotisch venezianischem Stil erbaute Schloss bewohnt. Dieses Gebäude thront eindrucksvoll über den herrlichen Gärten, durch die wir von einer reizenden Führerin geleitet wurden. Wir konnten auch einige Räume der Villa besichtigen und beschlossen unseren Besuch auf der großen Aussichtsterrasse des Schlosses. Dort waren wir zu einem Glas Wein geladen, wir konnten auch das im Familienbetrieb hergestellte Olivenöl verkosten oder uns mit Brot, Käse und Oliven stärken.

Das Wassertaxi brachte uns dann nach Sirmione, wo wir in Eigenregie das Städtchen erkunden konnten und viele ließen sich in einer der zahlreichen Eisdielen die kalte Köstlichkeit schmecken.

Donnerstag, 13. September 2018
Von Verona führte uns heute der Weg Richtung Padua. Dort erwartete uns Davide della Libera, ein junger Rosenzüchter, der sich auch in Deutschland durch den Gewinn der Goldenen Rose von Baden-Baden einen Namen gemacht hatte. Er führte uns durch seine Rosenschule Novaspina und ließ uns an seiner Begeisterung für die Rose teilhaben. Er sprühte förmlich vor Enthusiasmus, als er uns über sein Zuchtrosenfeld führte. Von ihm werden wir hoffentlich auch in Deutschland noch öfters eine neue Züchtung zu bewundern bekommen.
Nun war es Zeit zum Mittagessen und wir wurden schon in einem Agriturismo Betrieb erwartet. Dort hatte man unter einer großzügigen Pergola eine Tafel für uns gedeckt und es erwartete uns ein hervorragendes Menü mit vielen italienischen Spezialitäten und dazu natürlich noch toller Wein aus der eigenen Kellerei. Es gefiel uns so gut und die Stimmung war so hervorragend, dass wir uns viel mehr Zeit als eigentlich geplant nahmen. Wir verzichteten letztendlich auf unseren heutigen letzten Programmpunkt und genossen lieber das wunderbare Italiengefühl. Viele kauften noch Wein, Öl und Honig und sehr zufrieden machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel.

Freitag, 14. September 2018
Wir konnten es kaum glauben, aber heute war es schon wieder Zeit zum Koffer packen. Doch der Heimweg wurde uns noch versüßt. Denn auf uns wartete der Giardino della Rosa im Hochtal Val di Non. Der wunderschöne Rosengarten wurde erst 2012 eingeweiht und begeisterte uns alle.
Vor einem weiten Blick auf die umliegenden Berge blühten unzählige Rosenstöcke in voller Pracht. Dies war wahrlich nochmals ein Höhepunkt unserer Reise. Wir mochten uns kaum trennen, allerdings wurden wir mit einer herrlichen Panoramafahrt über gewundene Passstraßen zurück nach Meran belohnt.

Von dort aus ging es zügig weiter Richtung Heimat, allerdings mit dem Umweg über den bayrischen Pfaffenwinkel.

Dort statteten wir der Bio-Staudengärtnerei Spatz und Frank einen Besuch ab. Und hier wurde dann auch noch eifrig eingekauft, so dass auch die grünen Andenken gesichert waren.
Wir kamen pünktlich und sehr zufrieden wieder in Ulm an.
Unser großer Dank gilt Nicole Haas, die für uns wieder gärtnerische Kleinodien entdeckt hatte, und uns mit viel Sachverstand und Humor durch die Reise führte.
Auch bei unserem Busfahrer möchten wir uns bedanken, der uns immer sicher über die nicht immer einfachen Straßen befördert hat.

Diese rundum gelungene Reise mit einer harmonischen Gruppe machte schon Lust auf unsere nächste Reise, auf die wir uns alle schon sehr freuen.

Text: D. Strähle; Bilder: W. Sinnecker

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