Kapitel 4: Welche Möglichkeiten bestehen, um die Wuchsdepressionen bei Bodenmüdigkeit zu mildern?

01Alles was bis jetzt vorgetragen wurde, gibt uns einen Einblick in die komplexe Fragestellung zum Thema Bodenmüdigkeit. Aber ich möchte aufzeigen, wie man als Rosenliebhaber die Folgen der Bodenmüdigkeit bei Neupflanzungen in alten Rosenanlagen mildern kann.

Ausgehend von der Tatsache, dass es nicht nur eine Art von Bodenmüdigkeit geben kann, kam es zu Überlegungen, ob nicht durch eine größere Vielfalt der Rosenwurzel, – wie sie bei Rosen auf eigener Wurzel natürlich gegeben ist – eine Minderung des Stauchwuchses bei Bodenmüdigkeit zu erzielen ist.

Hierzu haben Untersuchungen an der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Genf stattgefunden.. Die erzielten Ergebnissen brachten sowohl positive Signale aber auch enttäuschende Ergebnisse. Als sicher kann aus diesen Versuchen festgehalten werden, dass es eine Anzahl von Rosensorten gibt, die auf eigener Wurzel die Bodenmüdigkeit weniger spüren, aber die Aufzeichnungen haben gezeigt, zusammen mit eigenen Versuchen der Firma Strobel & Co, dass die Faktoren Boden und Vorkultur so unterschiedlich sind, dass gesicherte Aussagen zu diesem Thema so noch nicht gemacht werden können.

Dr. Katrin Szabo merkt nach Ihren Versuchen in Dresden an: Alles deutet bei Rosen darauf hin, dass anders als bei Apfel, die Bodenmüdigkeit bei Rosen möglicherweise über einen Wechsel der Unterlage vermindert werden kann. (Deusche Baumschule 1/1999)

Wenn man die chemische Bodenentseuchung aus Umweltschutzgründen ausschließt, dann bleibt nur die Dämpfung // Geschädigten Bodenaushub auf 70°C ? erhitzen //. Diese Methode ist jedoch teuer und wird im Freiland meines Wissens nur von der Stadt Baden-Baden angewendet.

Die ersten Tastversuche der Universität Göttingen haben gezeigt, dass durch Zugaben von nährstoffreichen Humussubstraten der Effekt der Wuchsminderung um bis zu 50 % vermindert werden konnte.

Die Gärtner des Rosengarten Zweibrücken haben seit den Zeiten von Gerhard Zanzinger in der Praxis der Nachpflanzung von Rosen nach Rosen genau nach dieser Maxime gehandelt. Wird doch hier in Zweibrücken der gut kompostierte Pferdedünger als Nachfüllerde in das Pflanzloch gegeben. Eine ähnliche Maßnahme wird im Schaugarten der Rosenschule Gönewein in Steinfurth durchgeführt. Auch das Rosarium in Dortmund versucht mit hohen Humusanteil an der Wiedereinfüllerde die Wirkung der Bodenmüdigkeit abzumildern.

Die Wissenschaftlerin Frau Dr. Katrin Szabo bestätigt durch eigene Versuche in Dresden, dass durch einen Wechsel der verwendeten Rosenunterlage die Wirkung der Bodenmüdigkeit abgemildert werden konnte. Die Lehr- und Versuchsanstalt Kassel kam bei ihren Untersuchungen 1990 zu ähnlichen Ergebnissen. Ein Unterlagenwechsel innerhalb der Rosa canina Gruppe Edelcanina bietet nur wenig Chancen die Bodenmüdigkeitseffekte abzumildern.. Als mögliche Ausnahme von dieser Regel erwies sich ein Wechsel von Rosa laxa zu Rosa Heinsohns Rekord. . Besonders positiv wirkt sich der Wechsel von Rosa inermis bzw. Rosa Pfänders zu Rosa multiflora aus.

Wegen der Länge des Vortrages wird sein Text hier in mehrere Teilen wieder gegeben.

–> weiterlesen beim nächsten Kapitel

Kapitelübersicht

Einleitung

Kapitel 1: Was verstehen wir unter der allgemein als „Bodenmüdigkeit“ benannten Eigenschaft?

Kapitel 2: Arbeitskreis Bodenmüdigkeit bei Rosen und Apfel

Kapitel 3: Welche Erkenntnisse zur Frage der Bodenmüdigkeit liefert bis jetzt die Wissenschaft?

Kapitel 4: Welche Möglichkeiten bestehen, um die Wuchsdepressionen bei Bodenmüdigkeit zu mildern?

Kapitel 5: Haben Rosen im Container einen Vorteil gegenüber Rosen mit nackten Wurzeln?

Kapitel 6: Quo vadis … wohin wird das führen?

Kapitel 7: Vorläufige Schlussfolgerungen

Kapitel 8: Geplante Versuche um die Gegenspieler der Rosenmüdigkeit aufzuspüren

Referent und Autor: Klaus Jürgen Strobel

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4 comments on “Kapitel 4: Welche Möglichkeiten bestehen, um die Wuchsdepressionen bei Bodenmüdigkeit zu mildern?

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